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Elektroautos für alle. In diesem Sinne wurde bei ÖkoFEN Ende 2017 das Clean Mobility Program gestartet. Ziel war es die ...

Elektroautos für alle. In diesem Sinne wurde bei ÖkoFEN Ende 2017 das Clean Mobility Program gestartet. Ziel war es die Elektromobilität für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich zu machen um analog zum Unternehmensziel Öl beim Heizen (Wärmewende) zu ersetzen auch für die tägliche Mobilität der Mitarbeiter ein Umstiegsszenario für die Mobilitätswende anzubieten.

Mit einer Informationskampagne im Unternehmen wurden den Mitarbeitern der Umstieg auf eAutos vorgestellt und ein Angebot für ein eAuto unterbreitet.

Durch die überwältigende Resonanz wurde auf einen Schlag einem Viertel der Belegschaft an den beiden Standorten im Mühlviertel der Traum von der Elektromobilität erfüllt. Mit dieser Umstellung von fossilen Energieträgern auf Elektroautos wird auch ein bedeutender Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Denn schätzungsweise 65% des zum Laden benötigten Stroms werden durch Photovoltaik, Wasserkraft und stromerzeugende Pelletsheizungen an den Unternehmensstandorten Niederkappel und Lembach selbst und vor Ort erzeugt

Das Besondere an ÖkoFENs Clean Mobility Program ist, dass die Anregungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt wurden. Seit geraumer Zeit war der Wunsch der Belegschaft groß im Bereich Mobilität eine Initiative zu starten. So wurde die Idee an die Geschäftsführung herangetragen, Elektro-Dienstautos mit Privatnutzung anzuschaffen. Die Geschäftsführung war von Beginn an von der Idee begeistert, jedoch war eine lange und genaue Prüfung der Umsetzbarkeit notwendig. Nach aufwändigen Analysen und Berechnungen gab es grünes Licht für das besondere Angebot für die Mitarbeiter. Der Vorschlag wurde beständig weiterentwickelt bis ein durchdachtes Konzept fertig war und den Mitarbeitern die positive Botschaft überbracht werden konnte: Fast der gesamten Belegschaft (Voraussetzung mehr als 3 Jahre Unternehmenszugehörigkeit) wurde die Möglichkeit angeboten, in Kombination mit den Vorteilen des sachbezugsfreien Elektroautos und einen geringen monatlichen Selbstbehalt ein modernes Elektro-Auto zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Da im Unternehmen kein Mitarbeiter einen persönlichen Dienstwagen hatte, handelte es sich nicht um eine Umstellung der Dienstwagenflotte, sondern um die Möglichkeit ein Privatauto auf ein dienstliches Elektroauto umzustellen.

Projektziel

  • Hauptziel:
    Für die Geschäftsführung von ÖkoFEN war die Motivation für dieses Projekt, den „Raus aus dem Öl“ Gedanken, der Unternehmensgrundlage ist, auch bei der Mobilität umzusetzen.
  • Unterziel 1:
    Ein zweites Ziel war, die Frage zu beantworten ob es möglich ist, einen großen Teil einer Gruppe zu einem Systemwechsel zu bewegen, was der Umstieg auf ein Elektroauto zweifellos ist, denn der Umstieg bedeutet Veränderung auf vielen Ebenen.

Ein weiteres Ziel war

  • Unterziel 2:
    Die Elektroflotte muss in Zukunft möglichst wenig CO2 emittieren, dh. eine Versorgung der Fahrzeuge mit dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen muss sichergestellt sein.

 

Projektumfang

Um die Mitarbeiter dazu zu motivieren, baut das Modell auf mehreren Säulen auf:

  1. Leistbarkeit
    Es war von Beginn an klar, dass durchschnittliche Arbeitnehmer kein neues Elektroauto mit einem Anschaffungspreis von ca. 40.000 annehmen werden. Durch ein Operating-Leasing (dh. nach 4 Jahren Vertragslaufzeit nimmt der Händler das Auto wieder zurück) über das Unternehmen wurde es ermöglicht günstige Leasingverträge zu bekommen. Die Leasingkosten werden beim Gehalt des Mitarbeiters abgezogen. Da die 12 Leasingraten auf 14 Gehälter aufgeteilt werden und das Unternehmen auch die eingesparten Dienstgeberbeiträge an die Mitarbeiter weitergibt, bleiben je Mitarbeiter (variabel je nach inkludierter Kilometerleistung) etwa 160 Euro netto je Gehalt als Abzug.
    Als weiteres finanzielles Zuckerl hat das Unternehmen 20 neue Ladepunkte installiert und stellt den Strom kostenlos zur Verfügung.
  2. Information
    Bei der Elektromobilität handelt es sich um den Umstieg von einer bekannten, vertrauten Technologie auf etwas vollkommen Neues. Der Umstieg bedeutet einen Systemwechsel und ist vergleichbar mit dem Wechsel von einer Öl- auf eine Pelletsheizung und deshalb ist die Situation im Unternehmen bestens bekannt.
    Es verändern sich nicht nur die Fahrzeuge und ihre Handhabung, sondern auch die Infrastrukturen, Marktakteure und Geschäftsmodelle, welche den Konsumenten vertraut sind und die sie gewohnt sind. Ein solcher Systemwechsel hat nur dann eine Chance auf Erfolg, wenn er von den Nutzern (Mitarbeitern) mitgetragen wird, nicht nur im Sinne einer reaktiven Duldung, sondern vielmehr in Form einer aktiven Bereitschaft. Deshalb muss der Umstieg intensiv mit Information und Aufklärung begleitet werden. Deshalb wurde das Programm und die Autos in einer Mitarbeiterinformation vorgestellt. Es gab auch die Möglichkeit die beiden zur Verfügung stehenden Automodelle (BMW i3 und Renault Zoe) ausgiebig zu testen und Nutzererfahrungen einzuholen.
  3. Infrastruktur
    Im Rahmen des Projekts wurden 20 neue Ladepunkten (zusätzlich zu 9 schon vorhandenen) an zwei Standorten gebaut. Da die Ladesäulen am Arbeitsplatz angeboten werden und sich niemand zu Hause die Infrastruktur schaffen muss, ist dies natürlich ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Programms.
  4. Umweltschutz
    Durch die Lademöglichkeit am Arbeitsplatz wird es möglich, dass die Fahrzeuge während des Tages über die dezentralen Stromerzeugungen des Unternehmens versorgt werden. An den beiden Firmensitzen in Niederkappel und Lembach sind mehrere stromerzeugende Pelletsheizungen in Betrieb und zusätzlich wurden die PV-Flächen erweitert und Batteriespeicher installiert. Ein eigenes Wasserkraftwerk unterstützt die Versorgung zusätzlich. Zusätzlich dazu wurde eine eigene Software selbst entwickelt , die die Stromerzeugung an den beiden Standorten misst und die Ladeleistung der eAutos so steuert, dass nach Möglichkeit nur selbst erzeugter erneuerbarer Strom getankt wird. So werden nach eigener Schätzung ca. 65% des gesamt zum Laden benötigten Stroms aus diesen Quellen bereitgestellt.

Innovationsgehalt des Projekts

Die große Innovation dieses Projekts ist, dass erstmals eine große Gruppe zu einer Mobilitäts-Systemänderung (Verbrennungsauto auf eAuto) bewegt werden konnte. Neu ist auch, dass jeder (Staat durch steuerliche Begünstigung, Mitarbeiter durch Gehaltsabzug, Unternehmen durch Investitionen) einen kleinen Beitrag leistet, um im Gesamten etwas großes zu schaffen.Eine weitere Innovation ist die Verwirklichung einer erneuerbaren und dezentralen Stromversorgung der Fahrzeuge. Diese Lösung ist die Antwort auf die Frage der Versorgung und Verteilung des Stroms für die Elektromobilität. Und sie ist die Antwort auf die Frage ob eAutos wirklich besser (dh. umweltfreundlicher) sind als jene, die mit fossilen Treibstoffen betrieben werden.

Die Zusammenführung der Teilbereiche der Elektromobilität ist unseres Wissens weltweit in dieser Form noch nicht umgesetzt worden:

  1. Informationskampagne für eAutos
  2. Finanziell attraktives Angebot durch das Zusammenführen von vorhandenen „Vergünstigungen“unter Einsatz des Unternehmens, der Mitarbeiter und des Staates
  3. Schaffung von Ladeinfrastruktur
  4. Ausbau der dezentralen und erneuerbaren Stromerzeugung
  5. Einsatz von Smarten Ladestationen
  6. Programmierung von Laderegelungs-Software um erneuerbare Versorgung zu optimieren

Resümee des Projekts

Das Clean Mobility Program löste unglaublich positive Resonanz aus. Auch wenn viele Mitarbeiter das Angebot nicht annehmen konnten, weil für längere Fahrten kein zweites Auto zur Verfügung steht oder aus Platzgründen, waren alle Mitarbeiter von dem Angebot positiv überrascht. („Unglaublich, dass ein eAuto für alle zu diesen Konditionen überhaupt angeboten werden kann.“).
In (über-)regionalen Medien wurde detailliert über dieses innovative Projekt berichtet. Darüber hinaus wirkt sich dieses Projekt auch positiv auf die Mitarbeiterbindung aus, da andere Unternehmen in der Region dieses Angebot nicht machen.

Nicht zu vergessen ist jedoch der positive Effekt auf die Umwelt. Zusammen mit den vier bereits vorhandenen Elektroautos im ÖkoFEN-Fuhrpark werden dank des innovativen Konzepts etwa 23.000 Liter fossiler Treibstoff eingespart. Zudem haben sich seitdem einige Mitarbeiter zu Fahrgemeinschaften zusammengeschlossen, sodass Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren stehen bleiben können.

 
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