Die Landwirtschaft ist bis heute weitgehend geprägt von bäuerlichen Familienbetrieben. Doch wir erleben einen Wandel: Schritt für Schritt erfolgte in den letzten Jahrzehnten ein erheblicher Abbau von Arbeitskräften. Zunächst wurden Fremdarbeitskräfte durch Maschinen und Saison a...
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Die Landwirtschaft ist bis heute weitgehend geprägt von bäuerlichen Familienbetrieben. Doch wir erleben einen Wandel: Schritt für Schritt erfolgte in den letzten Jahrzehnten ein erheblicher Abbau von Arbeitskräften. Zunächst wurden Fremdarbeitskräfte durch Maschinen und Saison arbeitskräfte ersetzt; später auch viele Familienarbeitskräfte. Eine weitere Rationalisierung ist in Betrieben, die nur noch von den Betriebsleiter:innen bewirtschaftet werden, nicht mehr möglich. Vor dem Hintergrund von Flächenknappheit, Wachstumsdruck und internationaler Konkurrenz steigt der Anteil alternativer, arbeitsintensiver Betriebszweige wie bspw. Direktverarbeitung und vermarktung oder Ferien angebote auf dem Bauernhof. Dieses ist jedoch in der Regel nur mit zusätzlichen Arbeitskräften realisierbar. Parallel zu dieser »quantitativen« Entwicklung erleben wir einen »qualitativen« Wandel in den Vorstellungen von einem guten (Arbeits)Leben in und mit der Landwirtschaft.
Die junge Generation hat andere Vorstellungen und Wünsche als die vorherigen: Auch in der Landwirtschaft spielt die »work life balance« zunehmend eine Rolle, das »bäuerliche« Arbeitsethos verändert sich. Angesichts der ohnehin großen Herausforderungen für die Landwirtschaft – von ökonomischem Druck bis hin zu den zunehmenden Ansprüchen der Gesellschaft – ist es für eine zukunftsfähige Gestaltung landwirtschaftlicher Betriebe notwendig, dass wir die Vorstellungen der künftigen Betriebsleiter:innen und Arbeitnehmer:innen von einer guten landwirtschaftlichen Arbeitswelt genauer im Blick haben und dass wir uns über Betriebsorganisation und Betriebsmodelle verständigen, in denen diese Vorstellungen angemessen berücksichtigt werden.
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