Sidebar

x
Details
Klimawandel, häufigere Dürren und abnehmende Bodenfruchtbarkeit werden zum Problem für die Landwirtschaft in Brandenburg...

Klimawandel, häufigere Dürren und abnehmende Bodenfruchtbarkeit werden zum Problem für die Landwirtschaft in Brandenburg. In der Mutterkuhhaltung werden Überweidung und Mangel an Futter von eigenen Flächen immer öfter zur Herausforderung. Könnte Mob Grazing für das Weidemanagement insbesondere in trockenheitsgefährdeten Regionen eine Alternative zur üblichen Umtriebsweide bieten? Typisch für das innovative Beweidungsverfahren sind ein hoher Aufwuchs des Pflanzenbestandes und eine hohe Tierbesatzdichte während der Beweidung mit einer Dauer von weniger als 24 Stunden sowie ein vergleichsweise großer Weiderest von mehr als 50 Prozent des Pflanzenbestandes. Niedergetretene Pflanzenreste sollen eine schützende Mulchschicht bilden für mehr Bodenfeuchtigkeit und Humus.

Ziele

Während Mob Grazing in den USA, Australien und Kanada bekannt ist, gibt es im deutschsprachigen Raum kaum wissenschaftliche Erkenntnisse und lediglich wenige Praxiserfahrungen, meist auf Dauergrünland. Ziel ist die Untersuchung von Mob Grazing als Teil einer zukunftsfähigen Weidestrategie. Die praxisbezogene Begleitforschung untersucht, ob Viehhaltung auf Ackerflächen eine Lösung für trockenheitsgefährdete Gebiete sein kann, indem durch mehrjährigen Feldfutterbau die Fruchtbarkeit und Resilienz von Ackerböden nachhaltig erhöht wird. Oder ist es für Bio-Betriebe mit Mutterkuhhaltung letztendlich trotzdem effizienter, Dauergrünland für die Fütterung nutzen? Außerdem soll untersucht werden, ob bei der intensiven Beweidung eine Überweidung vermieden werden kann und sich stattdessen durch den „Trampeleffekt“ Mulchschichten bilden, durch die Humus aufgebaut und Böden verbessert werden können. Auch betriebswirtschaftliche Folgen der Umstellung und Nutzung von Mob Grazing werden beforscht.

Durchführung

Erprobt wird die Mob Grazing in drei Brandenburger Betrieben. Die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) beforscht die ökologische und betriebswirtschaftliche Wirkung. Auf vier Versuchsflächen und vier Referenzparzellen der Stegelitz Agrar GmbH wird Mob Grazing angewandt mit einer Herdengröße von 220 Mutterkühen, 60 Färsen und der dazugehörigen Nachzucht. Über drei Jahre werden Daten wie Bodentemperatur, -feuchtigkeit, Streuauflage und Aufwuchshöhe gesammelt. Mit der Bio Ranch Zempow und der Dannenberger Produktivgesellschaft werden zwei weitere Betriebe zu den Möglichkeiten der Umsetzung angepasster Weidestrategien beraten und begleitet. Der Mob Grazing-Experte Manuel Winter wird als Berater hinzugezogen (www.changegrazing.at). Die Kommunikation, etwa mit Webseite, Feldtagen, Workshops und Veröffentlichungen, erfolgt durch die Klimapraxis. Gefördert wird das EIP-Projekt durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimawandel des Landes Brandenburg.

Mehr
Gefällt
Keine Benutzer vorhanden
Recent Photos
Der Link wurde in die Zwischenablage kopiert.
Timeline filtern:
Angeheftete Beiträge
Neueste Aktivitäten
  • Mob Grazing im Ackerfutterbau

    Klimawandel, häufigere Dürren und abnehmende Bodenfruchtbarkeit werden zum Problem für die Landwirtschaft in Brandenburg. In der Mutterkuhhaltung werden Überweidung und Mangel an Futter von eigenen Flächen immer öfter zur Herausforderung. Könnte Mob Grazing für das Weidemanagement insbesondere...

    Klimawandel, häufigere Dürren und abnehmende Bodenfruchtbarkeit werden zum Problem für die Landwirtschaft in Brandenburg. In der Mutterkuhhaltung werden Überweidung und Mangel an Futter von eigenen Flächen immer öfter zur Herausforderung. Könnte Mob Grazing für das Weidemanagement insbesondere in trockenheitsgefährdeten Regionen eine Alternative zur üblichen Umtriebsweide bieten? Typisch für das innovative Beweidungsverfahren sind ein hoher Aufwuchs des Pflanzenbestandes und eine hohe Tierbesatzdichte während der Beweidung mit einer Dauer von weniger als 24 Stunden sowie ein vergleichsweise großer Weiderest von mehr als 50 Prozent des Pflanzenbestandes. Niedergetretene Pflanzenreste sollen eine schützende Mulchschicht bilden für mehr Bodenfeuchtigkeit und Humus.

    Ziele

    Während Mob Grazing in den USA, Australien und Kanada bekannt ist, gibt es im deutschsprachigen Raum kaum wissenschaftliche Erkenntnisse und lediglich wenige Praxiserfahrungen, meist auf Dauergrünland. Ziel ist die Untersuchung von Mob Grazing als Teil einer zukunftsfähigen Weidestrategie. Die praxisbezogene Begleitforschung untersucht, ob Viehhaltung auf Ackerflächen eine Lösung für trockenheitsgefährdete Gebiete sein kann, indem durch mehrjährigen Feldfutterbau die Fruchtbarkeit und Resilienz von Ackerböden nachhaltig erhöht wird. Oder ist es für Bio-Betriebe mit Mutterkuhhaltung letztendlich trotzdem effizienter, Dauergrünland für die Fütterung nutzen? Außerdem soll untersucht werden, ob bei der intensiven Beweidung eine Überweidung vermieden werden kann und sich stattdessen durch den „Trampeleffekt“ Mulchschichten bilden, durch die Humus aufgebaut und Böden verbessert werden können. Auch betriebswirtschaftliche Folgen der Umstellung und Nutzung von Mob Grazing werden beforscht.

    Durchführung

    Erprobt wird die Mob Grazing in drei Brandenburger Betrieben. Die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) beforscht die ökologische und betriebswirtschaftliche Wirkung. Auf vier Versuchsflächen und vier Referenzparzellen der Stegelitz Agrar GmbH wird Mob Grazing angewandt mit einer Herdengröße von 220 Mutterkühen, 60 Färsen und der dazugehörigen Nachzucht. Über drei Jahre werden Daten wie Bodentemperatur, -feuchtigkeit, Streuauflage und Aufwuchshöhe gesammelt. Mit der Bio Ranch Zempow und der Dannenberger Produktivgesellschaft werden zwei weitere Betriebe zu den Möglichkeiten der Umsetzung angepasster Weidestrategien beraten und begleitet. Der Mob Grazing-Experte Manuel Winter wird als Berater hinzugezogen (www.changegrazing.at). Die Kommunikation, etwa mit Webseite, Feldtagen, Workshops und Veröffentlichungen, erfolgt durch die Klimapraxis. Gefördert wird das EIP-Projekt durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimawandel des Landes Brandenburg.

    Mehr
    0
    0
    0
    0
    0
    0
    Beitrag wartet auf Freischaltung
    Der Beitrag wurde veröffentlicht und ist jetzt im Stream sichtbar.
Noch keine Aktivität vorhanden.
Fehler beim Laden des Tooltip.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.