Coconat steht für community and concentrated work in nature und erschließt neue touristische Zielgruppen die in Brandenburg die Natur, Ruhe und Inspiration für konzentrierte Arbeitsaufenthalte suchen. Unser Sozialunternehmen steht für eine starke Antwort ländlicher Räume auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Wir sind ein Kreativ-Hub an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft, Tourismus und Regionalentwicklung.
Coconat bieten eine gemeinschaftliche, flexible Nutzung an indem...
Wir finden besonders, dass Coconat historische ländliche Konzepte wie z.B. Künstlerkolonien, abgeschieden liegende Klöster als Orte konzentrierter Arbeit, Dorfgemeinschaftshäuser, freiwillige Feuerwehr oder gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur aufgreift und mit Unterstützung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie, hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und den Sharing-Gedanken in ein gemeinwohlorientiertes Unternehmenskonzept integriert das sich wirtschaftlich trägt.
Die Dorf-Akademie Wetterau/Oberhessen versteht sich als eine Unterstützungsstruktur (Impuls- und Austauschplattform) für Menschen in den Dörfern der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen, die sich vor Ort engagieren oder dies zukünftig tun möchten. Hierzu bietet sie verschiedenste Qualifizierungs- und Bildungsangebote an, stellt Wissen zur Verfügung, vermittelt Kontakte und trägt zur Entstehung neuer Netzwerke bei. Die Dorf-Akademie bietet hierzu vor Ort in den Dörfern der Region aber auch online praxisnahe Schulungen und Veranstaltungen an. Das Angebot ist thematisch breit gefächert und orientiert sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung der ländlichen Region, sodass die Themenbereiche kontinuierlich sowie bedarfsgerecht neu- und weiterentwickelt werden. Bereits behandelte Themen waren bspw. „E-Mobilität im ländlichen Raum“, „Fachwerk – Baukultur im Dorf“, „Bürgerbeteiligung aller Generationen“, „Willkommensmanagement in der Praxis“, „Dorf mit allen Sinnen“, „Treffpunkte im Dorf“ oder auch „Coworking im ländlichen Raum“. Vor dem Hintergrund der ersten interkommunalen Landesgartenschau in Hessen im Jahr 2027 in Oberhessen werden in den Jahren 2023 und 2024 vermehrt Themen hinsichtlich der Biodiversität eines Dorfes, wie bspw. Begrünung von Fassaden und Innenhöfen oder Gestaltung öffentlicher Räume (klimaangepasste Begrünung), behandelt. In diesem Zusammenhang ist bereits die erste Veranstaltung „Nachhaltige Begrünung öffentlicher und privater Grünflächen - Beiträge von Dörfern im Kontext des Klimawandels“ zu Beginn des Jahres 2023 geplant.
Ziel der Dorf-Akademie ist es, Menschen in der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen zu befähigen, zu qualifizieren und zu unterstützen, die sich für ihr Dorf ehrenamtlich einsetzen oder dies in Zukunft vorhaben. Dies soll das zivilgesellschaftliche Engagement in der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen fördern und zur Kompetenzentwicklung (capacity building) in der Region beitragen. Somit können die Dörfer und ihre Dorfgemeinschaften in der Region nachhaltig gestärkt werden. Die Bildungs- und Qualifizierungsangebote in Form von Veranstaltungen und Workshops sorgen somit für eine Qualitätssteigerung der Ortsaktiven, kann darüber hinaus aber auch eine zusätzliche Motivation sein.
Die Dorf-Akademie ist ein Ergebnis aus dem BMBF-Forschungsvorhaben Kommune innovativ, Ortsinnenentwicklung in der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen, Aktionsname DORF UND DU. Dieses Forschungsprojekt wurde auf Initiative der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH in Kooperation mit den drei Modellkommunen Butzbach, Nidda und Ortenberg, dem Amt für Bodenmanagement und der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse des Forschungsprojektes finden sich als Ergebnis in der Regionalstrategie Ortsinnenentwicklung der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen wieder. Die praktische Umsetzung der Regionalstrategie Ortsinnenentwicklung zur zukünftigen Entwicklung der Dörfer wird durch die beiden zentralen Bausteine Dorf-Akademie und Kompetenznetzwerk Innenentwicklung realisiert. Nach einer zweijährigen Laufzeit der Dorf-Akademie hat sich dieses Projekt als wirkungsvolle Einrichtung - sowohl digital als auch präsent in den Dörfern - etabliert. Im Rahmen der neuen LEADER-Förderperiode 2023-2027 ist eine Verstetigung dieser Einrichtung geplant. In diesem Zeitraum wird die Erstbauberatung als ein weiterer Baustein hinzugefügt. Hierbei wird Bau- bzw. Umbauinteressierten für Gebäude oder Baulücken in historischen Ortskernen ein kostenfreies Informationsangebot in Form von Beratungsgutscheinen zur Verfügung gestellt.
Für den „Summer of Pioneers“ wurden 20 Kreativ- und Digitalarbeiter:innen nach Tengen eingeladen, um dort ab Juni 2021 ein sechsmonatiges Landleben auf Probe zu beginnen. Dafür wurde im Staddteil Blumenfeld das historische — und zuvor leerstehende — Schloss gleichen Namens in einen regionalen Zukunftsort verwandelt, der den teilnehmenden Pionier:innen nicht nur Wohnraum und Coworking Spaces während der Projektlaufzeit bietet, sondern auch für die Bürger:innen und Besucher:innen aus der Region dauerhaft zu einem neuen Ort des Treffens und Zusammenkommens geworden ist.
Hier können Digital- und Kreativarbeiter:innen nun temporäre Arbeitsplätze buchen und Firmen aus der Region Workshops veranstalten. Außerdem finden jetzt im Schloss kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Filmabende statt und in dem swiedereröffneten Schlosscafé, das von einer Pionierin betrieben wird, können sich die Bewohner:innen des Ortes endlich wieder zu einem regelmäßigen Stammtisch treffen und zusammenkommen. Dafür wurde das seit Jahren leerstehende Schloss Blumenfeld, das bis 2017 ein Altersheim beheimatet hatte, im Vorfeld des Projektes und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Tengen renoviert und umgebaut. Den Pionier:innen wird dort möblierter Wohnraum sowie ein Coworking Space kostengünstig zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug bringen sich die Pionier:innen vor Ort in ehrenamtliche Projekte ein, stellten ihr Wissen und Netzwerk gemeinwohlorientierten Initiativen zur Verfügung und organisierten öffentliche Kulturveranstaltungen wie Lesungen oder Filmvorführungen auf dem Schlossgelände. Aufgrund des großen Erfolges ging der — ursprünglich auf sechs Monate angelegte — Summer of Pioneers in die Verlängerung und wird im laufenden Jahr fortgesetzt, um das Projekt zu verstetigen und eine dauerhafte Nutzung von Schloss Blumenfeld zu gewährleisten. Bei der Verlängerung des Projektes in diesem Jahr geht es nun darum, das Schloss Blumenfeld dauerhaft als ländlichen Zukunftsort zu etablieren, die Bürger:innen aus der Region zur Mitarbeit und Teilhabe einzuladen (in Form eines Bürgervereins) und den regionalen Transformationsprozess, der durch den Summer of Pioneers angestoßen worden war, zu verstetigen.
Im Rahmen des Projektes haben sich fünf Nutzungsbereiche ergeben, die das Fundament für eine nachhaltige Wiedergeburt des Schlosses als ländlichen Zukunftsortbilden und deren Ansätze nun verstetigt werden sollen:
- Angebot von Coworking Spaces im Schloss
- Etablierung des Schlosses als Coliving Space / Workation-Retreat
- Eröffnung des Schlosscafés als sozialer Treffpunkt und Dorf-Stammtisch
- Nutzung des Schlosses als Veranstaltungsort für Kunst und Kultur
- Positionierung des Schlosses als Leuchtturm regionaler Bürgerbeteiligung
Diese fünf Nutzungsformen bilden das Fundament für den künftigen Betrieb des Schlosses und werden derzeit von den Pionier:innen vor Ort erprobt. So konnten bereits mehr als 2.200 Gäste im Schlosscafe begrüßt werden und mit bisher mehr als 70 Veranstaltungen im Schloss - vom Nachbarschaftstreff bis zum großem Open-Air Kino - konnten weitere Gäste angelockt werden. Der regemäßig stattfindende Stammtisch im Schlosscafé hat in Summe rund 70 Mitglieder -- und das bei nur knapp 400 Einwohner*innen im Ortsteil Blumenfeld.
Im Rahmen des Projektes wird eine neue Mobilstation in der Elberfelder Nordstadt in Wuppertal realisiert und zusätzlich ein Konzept erstellt, wie solche Mobilstationen zu Quartiers-Hubs in ihren Funktionen erweitert werden können. Dies soll anderen Kommunen als Blaupause dienen. Mobilstationen stellen Knotenpunkte zur Verknüpfung von Verkehrsangeboten dar. So umfassen sie beispielsweise Fahrradstellplätze, Carsharing- und Bike-Sharing-Angebote oder Taxi-Parkplätze und befinden sich in unmittelbarer Nähe zu ÖPNV-Haltepunkten.
Das Besondere an diesem Projekt ist die Einbindung der Mobilstation in ein gründerzeitliches Bestandsquartier. Daraus ergeben sich neue Anforderungen im Bezug auf die zur Verfügung stehende Fläche sowie an die Ausstattung der Mobilstation. Um die Bedarfe der Anwohnenden sowie der Gewerbetreibenden vor Ort bestmöglich zu berücksichtigen, werden in regelmäßigen Abständen Partizipationsmodule angeboten. So wurden etwa die Elemente der Mobilstation in enger Abstimmung mit den Bewohner:innen ausgewählt.
Um zusätzlich einen Mehrwert für die Quartiere zu generieren, wird vom Projektkonsortium in enger Zusammenarbeit mit den Bewohner:innen ein Konzept erstellt, wie solche Mobilstationen mit weiteren Funktionen bestückt werden können. Dazu zählen beispielweise City-Logistik-Funktionen, Gastronomieangebote, Nahversorgung oder Werkstatt-Module für kleinere Reparaturen. Mit dem Ziel, den öffentlichen Raum wieder für alle nutzbar und zugänglich zu machen und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern, können Quartiers-Hubs einen Lösungsansatz bieten. Als Teil eines ganzheitlichen Mobilitätskonzepts werden durch das Projekt neue Angebote geschaffen, die die Mobilität verändern und Verkehrswege nach dem Prinzip der Stadt der kurzen Wege reduzieren sollen.
"Lebensqualität und nachhaltiges Handeln beginnt in den Köpfen der Menschen". Diese Aussage ist für ProNah die Basis der Bewusstseinsbildung. Um positive Entwicklungen einzuleiten, ist das Bewusstsein der Bürger für das Angebot in der Region und den Erhalt der Lebensbedingungen zu schärfen. Die Zusammenhänge zwischen Nahversorgung und Lebensqualität müssen durch verständliche und nachvollziehbare Beispiele aufgezeigt werden, um positive Verhaltensweisen zu erzielen.
Die Ziele von ProNah:
Durch gezielte und spürbare Aktionen und Maßnahmen, das Bewusstsein zu schaffen:....
- dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann und dass in der Gemeinschaft mit anderen vieles vor Ort bzw. der Region bewegt werden kann,
- mit Mitmach-Aktionen Bürger konkret zu erreichen und zu sensibilisieren,
- durch regelmäßige und wiederkehrende Veranstaltungen und Maßnahmen die Bewusstseinsbildung zu verstetigen.
Die Angebote von ProNah:
- Bewusstseinsbildungskampagnen zielgruppengerecht über die verschiedenen Medien; Vorträge bei verschiedenen Institutionen,
- Mitmach-Aktionen: Wettbewerbe: "Besser essen", "Bewegter Wandertag", "Spurensuche", "Mein liebster Betrieb"
- Qualifizierungsangebote: Studie mit der Uni Augsburg "Erfolgskriterien für Nahversorger im ländlichen Raum", "Nahversorgerstammtisch",
- Newsletter, Pressemeldungen, Videos zu den Themenfeldern
Die Besonderheiten des Projektes:
- 40 von 52 Kommunen im Landkreis sind Mitglied im Verein, dadurch wird eine große Breitenwirkung erreicht,
- Die Mitglieder des Vereins haben das Gesellschaftsspiel "Was braucht ma auf´m Dorf" entwickelt und 1.000 Exemplare verkauft,
- Im Jahr 2012 wurde auf Basis von zahlreichen Informationen der Kommunen ein "Landkreis-Puzzle" mit 52 Puzzlestücken erstellt.
Die einzelnen Puzzleteile sind aus Lindenholz und die typischen Besonderheiten jeder Kommune wurden in das Holz geschnitzt.
Das 3 mal 3 Meter große Landkreispuzzle wurde versteigert, die allermeisten Teile wurden von den Bürgermeistern ersteigert. ProNah lädt jedes Jahr die Puzzlebesitzer zur Veranstaltung "52ProUnterallgäu ein, wo alljährlich interessante Impulsvorträge die Teilnehmer motivieren an der Zukunftsentwicklung des Landkreis Unterallgäu aktiv mitzuwirken. Mit sehr großem Erfolg!
Lebensqualität Bauernhof – Dem Leben Qualität geben
Erste Anlaufstelle bei schwierigen Lebenssituationen, aber auch zeitgemäßes präventivpsychologisches Vortrags- und Kursprogramm: Seit 2007 steht das vielseitige Bildungs- und Informationsangebot von „Lebensqualität Bauernhof“ (LQB) im Dienste der Lebensqualität von bäuerlichen Familien.
Zwei existenzielle Bereiche liegen im bäuerlichen Leben sehr nah beieinander: Familie und Arbeit. Das birgt natürlich auch Konfliktpotenzial. Mitunter beeinflussen schwierige Hofübergaben, Überlastung, Missverständnisse zwischen Jung und Alt, Partnerschafts- oder wirtschaftliche Sorgen ganze Familiensysteme und nicht zuletzt den Betrieb. Da kann ein fachkundiger Blick von außen hilfreich sein. Vorausgesetzt, die Beratenden sind in der bäuerlichen Lebenswelt zu Hause. Aus diesem Gedanken heraus hat die Arbeitsgemeinschaft Bäuerinnen 2007 mit dem Projekt „Lebensqualität Bauernhof“ ein umfangreiches Beratungs- und Bildungsangebot geschaffen. Präventiv vermitteln zahlreiche Kurse, Seminare und Vorträge zu Fragen der Lebensqualität den Bäuerinnen und Bauern das Rüstzeug, um Fallstricke zu erkennen und ihre eigenen Kraftquellen zu finden. Ist die Lage schon verzwickt, bieten kompetente Gesprächspartnerinnen und -partner anonym und vertraulich ein offenes Ohr am bäuerlichen Sorgentelefon und helfen bei der Suche nach Lösungen. Zudem besteht die Möglichkeit der persönlichen psychosozialen Beratung – an einer Anlaufstelle oder direkt am eigenen Hof.
Organisiert und angeboten werden diese drei LQB-Säulen von den Landes-LFIs oder fallweise auch von deren Kooperationspartnern. Laufend aktualisierte Veranstaltungstermine findet man auf der Website lebensqualitaet-bauernhof.at und im LFI-Kursprogramm
Die Folgen des Klimawandels sind in Brandenburg deutlich spürbar. 2020 war das dritte Dürrejahr in Folge mit Wassermangel und Schäden durch Trockenheit. Bewässerung wird für Gartenbaubetriebe zur Überlebensfrage, aber auch für Landwirte immer wichtiger. Das Projekt will Methoden der Wasserrückhaltung und Verdunstungskühlung durch Keyline Design und Agroforst bekannter machen. Vor allem das Keyline Design ist in Deutschland noch kaum verbreitet. Die Methoden sollen auf die brandenburgische Landbewirtschaftung übertragen und der Wissenstransfer angeregt werden.
Ziele
Ziel des Projektes ist es, die Bedeutung von Verdunstungskühlung und Wasserrückhalt durch Landschaftsgestaltung, Agroforst sowie vertikale Bodenbearbeitung und Fruchtfolgemanagement in das Bewusstsein der landwirtschaftlichen Akteure, Praktiker, Anbauverbände, sowie der interessierten Öffentlichkeit, Wissenschaft und nicht zuletzt auch der Politik zu bringen. Hierzu wurde zum einen der Waldpferdehof als Leuchtturmprojekt weiterentwickelt. Zum anderen werden bestehende, innovative Umsetzungen auf brandenburgischen Betrieben kommuniziert. Durch Filme, Tagungen, Vorträge, Veröffentlichungen und eine Website wird innovatives Wissen verbreitet. Praktiker sollen etwa durch Feldtage oder Exkursionen vernetzt und Wissen zwischen ihnen ausgetauscht werden, auch mit Beratungen online und vor Ort. Schließlich sollen der Landespolitik innovative Maßnahmen für eine klimaangepasste, wasserhaltende Landbewirtschaftung in einem Policy Paper empfohlen und der Bedarf an Förderung, Beratung und Forschung aufgezeigt werden.
Durchführung
Exemplarisch wird auf dem Waldpferdehof in Müncheberg ein Agroforstsystem nach dem Methodenansatz des Keyline Designs inklusive Baumpflanzungen umgesetzt. Dies soll mit dem Fachberater Philipp Gerhardt durchgeführt und filmisch dokumentiert werden. Es wird ein Netzwerk thematisch bereits aktiver Landwirte und Gärtner, einer Baumschule, einem Waldgartenprojekt, Umwelt- und Naturschutzvereinen sowie Fachberatern geschaffen – mit interner und externer Kommunikation (Rundbrief, Workshops, Filme, Website, Veröffentlichungen): www.wasser-retention.de Bestehendes Wissen und Maßnahmen werden identifiziert, die von den Kooperationspartnern und weiteren Betrieben bereits angewendet werden oder geplant sind, um Wasser in der Landbewirtschaftung zu halten. Die Erfahrungen werden dokumentiert, ausgewertet und verbreitet. Der Wissenstransfer von der Praxis in Wissenschaft, Politik und Bildung wird durch Filme und drei eigene Tagungen in den Jahren 2022 bis 2024 unterstützt.
Ziel der interkommunalen Förderscouting-Plattform ist die langfristige Stärkung der Handlungsfähigkeit der Kommunen im Rahmen des allgemeinen Entwicklungsprozesses "von der Idee zum Projekt". Vor dem Hintergrund der Entwicklung lebenswerter Kommunen und der Sicherung der Daseinsvorsorgeinfrastrukturen wird es für strukturschwache Regionen immer essenzieller, vorhandene Entwicklungsressourcen (Projektwissen, Personal und Finanzmittel) in einem Wissensnetzwerk zu bündeln und zu teilen.
Das Vorhaben bildet ein digitales Assistenzsystem für die Entwicklung, Förderung und Umsetzung von kommunalen Projekten, dass es in dieser Form noch nicht gibt. Die Entwicklung erfolgte in einem mehrstufigen Partizipationsprozess mit haupt- und ehrenamtlichen Akteuren der Kommunen in Nordfriesland. Der integrative Gestaltungsprozess ist fortlaufend. Es soll ein interkommunales Wissensnetzwerk in Nordfriesland und darüber hinaus aufgebaut werden, dass den Wissenstransfer zu unterschiedlichen Projektideen und bedarfsorientierten Fördermöglichkeiten erleichtert, sowie Erfahrungen zu Projektumsetzungen in Form von Checklisten als "Kurzer Dienstweg 2.0" bereithält.
Zur Verstetigung der Nutzung und des Austausches wird parallel ein Schulungsworkshop für Projektarbeit (Entwicklung, Planung, Umsetzung) entwickelt, umgesetzt und zur Nachnutzung durch andere Regionen verfügbar gemacht, damit ein möglichst weiter Kreis an Verwaltungsmitarbeiter*innen sich in dieser komplexen und gleichzeitig elementaren Materien weiterbilden können.
Eine Plattform zum kooperativen Wirtschaften, Leerstand aktivieren und Ressourcen gemeinsam nutzen
Ziel: Gemeinsam mit unseren Pilotpartner*innen den Gemeinden Griffen, St. Andrä und Völkermarkt und der Leader-Region Mühlviertler Kernland haben wir 2021 die digitale und gemeinwohlorietierte Plattform WeLocally entwickelt zur Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe und ihren Akteur*innen. Ein zentraler Bestandteil ist dabei der Aufbau von lokalen bzw. regionalen Communities und alternativer Sharing-Marktplätze. Dabei erforschen wir gemeinsam, wie digitale Plattformen kollaboratives Wirtschaften und soziale Innovationen fördern und einen Beitrag für eine nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft leisten könnten.
Angebot: Lokale Macher*innen können auf der Plattform Kontakte knüpfen, Räume bzw. Geräte miteinander teilen und ihre Vorhaben mit lokalem Crowdfunding (seit 2022) in die Umsetzung bringen. Außerdem bekommen sie digitale Sichtbarkeit für ihr Tun (Schaufenster) und ihre Events, Kurse und Workshops. Der Raumteiler verbindet lokale Macher*innen, die Gewerbeflächen und Arbeitsräume suchen oder Raum zum Andocken haben. Der Raumteiler ist eine Art WG-Partnersuche für Gewerbeflächen und führt Raumhabende und Raumsuchende auf der Plattform zusammen. Es geht darum, die Kosten für Gewerbeflächen zu teilen und leistbaren Raum zu schaffen. Die Nutzung der Plattform ist für die Nutzer*innen kostenlos.
Besonderheit: Der gemeinwohlorientierte Zugang und der Mix an Funktionen auf der Plattform ist einzigartig. Außerdem: WeLocally fördert es, dass sich Gemeinden auf der Plattform zusammenschließen und durch diese gemeindeübergreifende Zusammenarbeit entstehen gleichzeitig neue Chancen für die lokalen Macher*innen. Gemeinden profitieren von der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit beim Thema Leerstand oder der Ortskernbelebung. Der Zusammenschluss zeigt die Qualitäten und Potentiale gemeindeübergreifend und macht sie für die lokalen Macher*innen nutzbar.
Unser Verein möchte die Dörfer in Brandenburg wieder sichtbar machen, dazu engagieren wir uns in verschiedenen Schwerpunkten:
Kommunikation
Mit dem Format der „Regionalen Dörfertreffen“ haben wir gemeinsam mit den LEADER-Aktionsgruppen in den Regionen viele Dörfer in Brandenburg miteinander ins Gespräch gebracht und den konstruktiven Austausch über die ländliche Entwicklung gefördert. Im Fokus stehen praktische Informationen und Erfahrungsberichte zur Dorfentwicklung und zum bürgerschaftlichen Engagement. Zudem gibt es Gelegenheit für Austausch und Vernetzung sowie konkrete inhaltliche Arbeit.
Als landesweite Formate wollen wir im Turnus der Europäischen Ländlichen Parlamente den „Tag der Dörfer“ ausbauen und das „Parlament der Dörfer“ fest etablieren. Der Tag der Dörfer ist stärker als fachlicher Austauschtag für die aktiven Menschen aus den Dörfern zu einem drängenden Oberthema gedacht, während das Parlament der Dörfer die Handlungsbedarfe aus den Diskussionen der Regionalen Dörfertreffen aufgreift. Über den Dialog mit der Landespolitik soll Dialog verstärkt und ein stärker an den Bedarfen ländlicher Bevölkerung orientiertes politisches Handeln angeregt werden. Im Fokus stehen Austausch und die gemeinsame Suche nach Lösungen. Das Parlament der Dörfer fand 2022 unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Prof. Liedtke erstmal statt.
Darüber hinaus haben wir unser Dialogformat zum Kennenlernen der Dorfbewegung Brandenburg entwickelt – den „Fünf-Uhr-Tee“. Dieses rein digitale Format findet monatlich als knappe Stunde statt und hat jeweils ein ländliches Thema dorfspezifisch im Fokus. Zu einem Input von Experten oder Partnern kommen die Beteiligten locker ins Gespräch.
Bildung
Wir engagieren uns, um Informationen, bedarfsgerechte Bildung und Wissen durch geeignete Kommunikationsarbeit zu teilen, inhaltlich mitzugestalten und Austausch zu ermöglichen. Dazu gehört beuispielsweise die Mitwirkung in Steuerungsrunden oder Fachbeiräten wie z.B. den LANDVISIONEN oder dem Forum ländlicher Raum Brandenburg. Vorhandene Informationen mit Fachbezug und Erfahrungswissen wollen wir über unsere verschiedenen Medien noch mehr Menschen zugänglich machen.
Interessenvertretung
Wir vertreten Interessen der Dörfer in Brandenburg und sorgen mit unserer Gremien- und Netzwerkarbeit dafür, dass die „Stimmen der Dörfer“ wieder gehört und „Lebendige Dörfer“ sichtbar werden. Dazu gehören die Erarbeitung fachlicher Stellungnahmen und das Gespräch mit Landtagsabgeordneten oder die Beteiligung in verschiedenen Dialogveranstaltungen.
Dieses Projekt will Alt und Jung im wörtlichen Sinne an einen Tisch bringen:
Ziel des Projektes „Tischgemeinschaft“ ist es, langfristig Strukturen zu schaffen, um unser Dorf für Jung und Alt zukunftsfähig und alltagstauglich zu machen: ein regelmäßiger, generationenübergreifender Mittagstisch soll Senioren und Kinder gemeinsam vor Ort mit frisch zubereitetem, regionalem Essen versorgen und dabei zu Anregung und Austausch zwischen den Generationen einladen. Diese neue Tischgemeinschaft schafft gleichzeitig die Voraussetzung für eine vereinsgetragene Nachmittagsbetreuung von Kindergartenkindern und Grundschülern:
In einem Modellprojekt werden Senioren die Möglichkeit haben, sich je nach persönlicher Neigung und Gesundheitszustand aktiv an den Nachmittagsangeboten der Vereine zu beteiligen und sich in das Kinderbetreuungsprogramm einzubringen, z.B. bei Hausaufgabenbetreuung, (Vor-)Lesen, Malen, Musizieren, Gymnastik, Tanz, Werken oder Handarbeiten. Das Projekt fördert die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Senioren. Darüber hinaus unterstützt es berufstätige Eltern und Familien - und dient gleichzeitig der Nachwuchssicherung für die ansässigen Vereine: da die Kinder tagsüber im Dorf bleiben und die vielfältigen Vereinsangebote wahrnehmen können, bleibt unsere Dorfgemeinschaft lebendig erhalten. Gleichzeitig trägt das Projekt zu Gemeinsinn und Identitätsstiftung bei, entlastet die städtischen Kitas und vermeidet Fahrtwege („Elterntaxi“) in die Kernstadt, z.B. zu dortigen Sport- oder Musikangeboten.
Der generationenübergreifende Mittagstisch versorgt Alt und Jung wochentags auf Voranmeldung zum Selbstkostenpreis mit frischen, abwechslungsreichen Speisen (bargeldlos im Abonnement). Betreiber der Gemeinschaftsverpflegung ist ein gemeinnütziger Verein, ohne Gewinnerzielungsabsicht (kein öffentlicher Gastronomiebetrieb). Die Räumlichkeiten wurden von der Stadt gepachtet, aktuell wurde ein Bauantrag zum Anbau eines Speiseraums gestellt. Die Leitung der Küche hat eine ausgebildete Köchin, die von Ehrenamtlichen unterstützt wird.
In unserem Modellprojekt haben Senioren die Möglichkeit, sich je nach persönlicher Neigung und Gesundheitszustand aktiv beim Mittagstisch und/oder beim anschließenden Nachmittagsprogramm in einer überschaubaren, familiären Gruppe einzubringen. Geduld und Erfahrung von Senioren bei Vorlesen, Leseübungen oder Hausaufgabenbetreuung sind ein Gewinn für die Kleinen - gleichzeitig regen diese Herausforderungen die „Dorfgroßeltern“ geistig und körperlich an und stiften Sinn. Auch wer keine Betreuungsaufgaben übernehmen möchte, kann sich bei gemeinsamen sportlichen oder künstlerischen Nachmittagsangeboten anregen lassen, wie Gymnastik, Tanzen, Theater, Malen, Musizieren, Werken oder Handarbeiten.
Das Projekt der LAND-GRAZIEN - eine Beratungsstelle für alle Frauen - hat das Ziel allen Frauen und Kindern, die von gewaltbetroffen sind und in einer ländlichen Region im Kreis Herzogtum-Lauenburg leben, Gewaltinterventions- sowie Gewaltpräventionsangebote zugänglich zu machen. Dies ist die Grundlage dafür, dass alle Frauen und Kinder, vollkommen unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur, der eigenen Mobilität und finanziellen Möglichkeiten die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben verwirklichen können.
Zur Umsetzung der Gewaltinterventionsangebote wird die Mobile Beratung angeboten. Hierfür wurde ein Beratungsmobil angeschafft in denen die Beratung stattfindet. Das Beratungsmobil ist ein Handwerker-Bus (ähnlich T5), der im hinteren Teil zu einem Büro umgebaut wurde. Von außen ist das Mobil mit reichlich Handwerkerwerbung beklebt, sodass von außen nicht erkennbar ist, wer sich im Mobil aufhält. Das Mobil bietet den pädagogischen Mitarbeiterin die Möglichkeit die Beratungstermine dort stattfinden zu lassen, wo die Frauen sich in ihrem Alltag aufhalten - auf dem Parkplatz der Schule, Kindergarten, Supermarkt, etc. So kann sichergestellt werden, dass die Beratungen sicher und anonym stattfinden. Die Gewältpräventionsangebote sind zu 100% digital - auf den Social-Media-Kanälen 24/7 abrufbar und somit zugängliche für alle betroffene und interessierte Menschen, vollkommen unabhängig vom Wohnort. Die Reichweite der Präventionsaktivitäten betrug im vergangenen Jahr 125.000 Accounts.
Das beschriebene Konzept der LAND-GRAZIEN, mit dem Hauptzielgruppe - Frauen und Kinder wohnhaft in ländlichen Regionen - ist im gesamten Bundesgebiet Deutschland einzigartig und schließt somit eine Lücke im vorhandenen Unterstützungssystem für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Somit wird eine soziale Daseinsvorsoge sichergestellt und die Diskriminierung aufgrund des Wohnortes beseitigt.
Netz der Regionen - gemeinsam mehr erreichen
Das Netz der Regionen ist ein spezifisches Netzwerk, auf dem die Akteure des deutschsprachigen ländlichen Raums, z.B. Landkreise, Bezirke, Kantone, LEADER-Regionen, Organisationen und deren Projekte online und real vernetzt werden und so im direkten Erfahrungs- und Wissensaustausch stehen. Dies fördert die schnelle und flächendeckende Identifikation, Umsetzung und Verbreitung von innovativen Projektideen, Initiativen und Veranstaltungen.
Die ansprechende Darstellung sowie die intelligente Vernetzung der Akteure verbessert deren Zusammenarbeit und steigert die Qualität der Projekte. Dies trägt dazu bei, die ländlichen Regionen nachhaltig zu stärken und als attraktive Lebens- und Arbeitsräume zu erhalten.
Was bietet dir das Netz der Regionen?
Das Netz der Regionen bietet Dir die Möglichkeit, Dich über aktuelle Entwicklungen im ländlichen Raum zu informieren, mit anderen Akteuren in Kontakt zu treten und eigene Inhalte wie z.B. Projekte, Veranstaltungen, Gruppen oder Diskussionen zu erstellen. Dies erfolgt durch den Einsatz der Netz der Regionen Kommunikationsplattform über die Du Zugang zur Community, zum Diskussionsforum und zum e-Konferenzzentrum hast. Wenn Du mehr zum Netz der Regionen erfahren möchtest, schaue dir unser Projektvideo und unsere Impressionen an!
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Netz der Regionen Projekts ist der Projektwettbewerb Land.Voraus!, über den jährlich 12 herausragende Projekte der ländlichen Entwicklung prämiert und unterstützt werden. Weitere Informationen findest Du auf der Seite Projektwettbewerb Land.Voraus!
Über uns
Wir verstehen das Netz der Regionen als Gemeinschaftsprojekt und möchten das Netzwerk gemeinsam mit den Akteuren des ländlichen Raums aufbauen und weiterentwickeln. Wenn Du Vorschläge und Ideen zur Verbesserung des Netz der Regionen Projekts hast, dann teile uns diese gerne hier oder über kontakt@netz-der-regionen.net mit!
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms "Land.Digital" durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
Die GemüseAckerdemie – ein Bildungsprogramm für Schulen und Kitas
Die GemüseAckerdemie ist ein ganzjähriges theorie- und praxisorientiertes Bildungsprogramm für Schulen und Kitas. Unser Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche
Das Programm umfasst rund 100 Stunden/Jahr, wovon die Kinder und Jugendlichen den Großteil auf dem schul- bzw. kitaeigenen Acker verbringen. An der frischen Luft erleben sie aktiv mitgestaltend den Wachstumszyklus von rund 25 verschiedenen Gemüsearten und produzieren so ihre eigenen Lebensmittel.
Ergänzend zur Ackerarbeit liefern speziell entwickelte Unterrichtsmaterialien Wissen über den Anbau von Gemüse und über globale Zusammenhänge von Produktion und Konsum von Lebensmitteln. Die Materialien orientieren sich dabei an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Unsere Zielgruppen sind neben den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen auch Lehrer*innen, Erzieher*innen sowie Eltern und Familien. Die teilnehmenden Pädagog*innen werden durch mehrere Fortbildungen auf die Ackerzeit vorbereitet und mit Methoden und Didaktik-Tipps für die Umsetzung auf dem Acker und die Einbindung in den Alltag ihrer Bildungseinrichtung ausgestattet.
2020 ackern deutschlandweit über 650 Schulen und Kitas mit uns. Seit der Gründung im Jahr 2014 konnten wir mit der GemüseAckerdemie über 60.000 Kinder und Jugendliche erreichen.
Gesellschaftliche Herausforderungen angehen
Das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie begegnet vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen:
Fehlendes Nachhaltigkeitsbewusstsein und -verhalten: Der Verlust von Arten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt steigt weiter und gefährdet die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen.
Was die GemüseAckerdemie besonders und nachhaltig macht
Mit der GemüseAckerdemie haben wir einen nachhaltigen Lösungsansatz entwickelt, den wir in den vergangenen Jahren erprobt und stetig weiterentwickelt haben.
Wertschöpfung = Wertschätzung
Durch die beim Ackern gesammelten Erfahrungen eignen sich die Kinder und Jugendlichen praxisnahes Wissen über Gemüse, Landwirtschaft und gesunde Ernährung an. Sie bewegen sich an der frischen Luft, kümmern sich verantwortungsbewusst um ihren Acker, erleben Selbstwirksamkeit und unterstützen sich gegenseitig im Team. Es entsteht eine enge Verbindung zu dem, was sie auf dem Acker erfahren und die Wertschätzung gegenüber dem selbst angebauten Gemüse aber auch anderen Lebensmitteln steigt.
Wirkung
Die nachhaltige Wirkung unseres Bildungsprogramms zu evaluieren und zu verbessern, hatte von Anfang an höchste Priorität. Ackerdemia e. V. führt die Wirkungsmessung in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch und erstellt einen jährlichen Wirkungsbericht, den Sie online einsehen können unter https://www.gemueseackerdemie.de/ueber-uns/wirkung/wirkungsbericht/.
Für Gemeinden und ihre Bürger war und ist der Dorfplatz ein zentraler Ort und daher von herausragender Bedeutung. Aufgrund von zunehmender Verstädterung und demografischen Prozessen verwaisen periphere ländliche Räume aufgrund gewisser Standortnachteile und auch ihre Dorfplätze spürbar. Ohne neue Wege zu beschreiten, werden kleine Gemeinden unattraktiver und von den Annehmlichkeiten einer größeren Stadt und ihren scheinbar attraktiveren Angeboten für die Belange des täglichen Lebens abgehängt.
Mit dem Projekt „ile.digital – Der interaktive Dorfplatz soll eine interaktive Online-Portal-Lösung geschaffen werden, bei der die verschiedensten Nutzergruppen zusammengeführt werden. Vorhandene Informationen, Daten und Angebote aus den verschiedensten Bereichen (privat, ehrenamtlich, gewerblich, kommunal etc.) werden gesammelt und optimiert, um dann zielgruppengerecht abgefragt bzw. ausgeliefert zu werden.
Konkrete Ziele
iMONA steht für intelligente Mobilität und Nahversorgung im Landkreis Freyung-Grafenau und ist ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt. Das Landratsamt Freyung-Grafenau hat von 2017 bis 2020 mit der TU Dresden, Professur für Kommunikationswirtschaft Lösungen zur Verbesserung der Nahversorgung und öffentlichen Mobilität im Landkreis erarbeitet.
Freyung-Grafenau ist ein Flächenlandkreis mit besonderen topografischen Herausforderungen - aufgrund seiner exponierten Lage im Bayrischen Wald. Der ÖPNV ist durch eine Konzentration auf den Schülerverkehr gekennzeichnet.
In iMONA wurden mithilfe partizipativer Maßnahmen (Bürgerdialoge, Zukunftswerkstätten, Experteninterviews, Bürgerbefragungen) mit dem Ziel durchgeführt, ergebnisoffen die Probleme und Nöte der Bevölkerung in Bezug auf Mobilität und Nahversorgung zu bestimmen. Aus diesen wurden dann ÖPNV-ergänzende Lösungen entwickelt.
Insgesamt wurde dieses Verfahren in vier Gemeinden durchgeführt. Aufgrund der Pandemiesituation in Deutschland verzögert sich jedoch die Umsetzung der Maßnahmen. Als größten Erfolg kann die Einführung des Gemeindebusses in Mauth gewertet werden. Dieser fährt zeitlich vollflexibel und verbindet abgelegene Ortschaften mit wichtigen Anlaufstellen der Daseinsvorsorge (Lebensmittel, Dienstleister, Einzelhandel, Gemeindehaus, KiTa, Schule) und dem ÖPNV-Netz.
Darüber hinaus wurden Lösungen für Mitfahrbänke, ein eLastenfahrrad-Sharing und ein digitales schwarzes Brett zur Mitnahme von Gütern oder der Bildung von Fahrgemeinschaften konzipiert, Netzwerke entwickelt, um die Akteure der regionalen Wertschöpfungskette besser zu verbinden sowie die Mobilitätszentrale hinsichtlich der Digitalisierung des ÖPNV beraten.
Das Mündener KunstNetz e.V. versteht sich als Netzwerk für Kunstschaffende und Kunstinteressierte in der Region. Es setzt auf breite Kunstförderung. Es bietet mit seinen offenen Kreativgruppen experimentelle Freiräume, generationen- und kulturenübergreifend und inklusiv. Einzel- und Gruppenausstellungen unserer Mitglieder werden ergänzt durch Gastausstellungen auswärtiger Künstler/innen. Die Mündener Sommerateliers sind der Beitrag unseres Vereins zur kulturellen Revitalisierung der historischen Altstadt und zur Stärkung des touristischen Potentials unserer Region. Dank der schnellen Förderzusagen des Landschaftsverbandes Südniedersachsen und des Landkreises Göttingen-Osterode konnten wir die Sommerateliers nach den Lockerungen des ersten Lockdowns doch noch wie geplant durchführen. Die beteiligten Künstler/innen waren dankbar, sich wieder zeigen zu können und der Sommer in Münden hatte ein attraktives Kunst-Programm.
Zu Gast waren bei dieser ersten Auflage im Sommer 2020 14 Künstler und Künstlerinnen aus Südniedersachsen und anderen (überwiegend) ländlichen Regionen in Deutschland und den Niederlanden. Die Gäste blieben mehrere Tage oder Wochen in Hann. Münden. Sie zeigten eigene Werke, schufen vor Ort Neues, in ihrem temporär eingerichteten Atelier oder draußen in der Altstadt oder der umgebenden Fluss- und Waldlandschaft. Neben unserem vereinseigenen Künstlerhaus in der Speckstraße 7 und der Ausstellungsfläche am Vereinssitz, Lohstraße 3, haben wir in diesem Jahr einen alten Wehrturm, bespielen dürfen. Mit solchen besonderen Denkmälern und der bürgerschaftlichen Willkommenskultur in unserer Stadt gelingt es uns, auch herausragende Installationskünstler/innen in unsere Stadt locken. So hat die Papier- und NaturArt Künstlerin Verena Friedrich aus Gauting in der Woche ihres Aufenthaltes eine zauberschöne schwebende Installation im steinernen Gemäuer der Rotunde geschaffen. Die teilnehmenden Künstler/innen haben die Begegnungsmöglichkeit mit anderen Kunstschaffenden sehr geschätzt. Mit NaturArt und LandArt hat das Mündener KunstNetz e.V. in diesem Jahr viele neue Impulse setzen können. Auch bei den Mündener Sommerateliers war diese Sparte besonders stark vertreten. Das Titelbild zeigt eine der Arbeiten von Peter J.M. Schneider aus Vaals. Der Workshop des NaturArt-Künstlers Bernd Sidon aus der Region Hannover hat eine Welle an kreativer Begeisterung ausgelöst.
Der Verein möchte die Mündener Sommerateliers künftig regelmäßig in den Lücken zwischen den DenkmalKunst-Festivals veranstalten. Da das nächste Festival von 2021 auf 2022 verschoben wurde (mit Rücksicht auf andere regionale Kunst- und Kulturveranstalter in Südniedersachsen und im Landkreis Werra-Meißner, die ihre Veranstaltungen wegen Corona auf 2021 verschieben mussten) planen wir ausnahmsweise schon für das nächste Jahr (August/September 2021) unsere nächsten Mündener Sommerateliers.
Wer wir sind?
Wie unser Name schon vermuten lässt, sind wir ein bunter Haufen begeisterter Menschen, die auf dem Eschenhof geruhsam miteinander Lernen und gemeinsamen Gärtnern. Dort treffen wir uns regelmäßig, pflanzen das frischeste und leckerste Biogemüse an, das ihr euch nur vorstellen könnt und sind auch sonst sehr kreativ.
Freude aufs Feld
Neben wöchentlichem Gärtnern finden regelmäßig Wochenendarbeitseinsätze, Work-Camps und Einkoch-Aktionen statt. Die gemeinsamen Erfahrungen bereiten viel Freude und schaffen Verbundenheit zwischen Menschen aus der Region.
biologisch, frisch, regional, saisonal, klimagerecht, leidenschaftlich, nachhaltig, selbstorganisiert, persönlich, einzigartig, engagiert, freudig, freundlich, lebendig, lecker, gemeinsam, kunstvoll!
Neugierig geworden?
Dann lernt uns doch kennen, spaziert durch unsere Internetseite oder kommt einfach mal vorbei. Übrigens sind wir auch neugierig auf euch und besonders auf dich!
Die Folge des demografischen und sozioökonomischen Wandels erschweren die Erreichbarkeit von Angeboten der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Dies zeigt sich besonders in peripheren und dünn besiedelten Gemeinden. Mobilitätseingeschränkte und nicht-automobile Menschen können Einrichtungen der Grundversorgung, wie Haus- und Fachärzte, Apotheken, Physiotherapeuten oder Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte nur schwer erreichen. Für die Attraktivität und Lebensqualität einer Kommune ist es aber essenziell, die Erreichbarkeit öffentlicher und sozialer Einrichtungen für alle Teile der Bevölkerung sicherzustellen. Daher verfolgte das Projekt „KOMOBIL2035“ das Ziel über die Verknüpfung von Ehren- und Hauptamt die Bereitstellung von Angeboten der Daseinsvorsorge, insbesondere im Bereich der Mobilität, zu verbessern.
Ländliche Kommunen sind zunehmend darauf angewiesen, die Ressource „Ehrenamt“ zu nutzen, um Angebote der Daseinsvorsorge weiterhin flächendeckend sicherzustellen. Bereits heute ist ehrenamtliches Engagement unverzichtbar, um Mobilitätsangebote, wie Bürgerbusse und soziale Fahrdienste, zu betreiben. In der Modellregion Ostwürttemberg engagieren sich über 400 Ehrenamtliche in den Gemeinschaftsverkehren. Ihre Motive sind ebenso vielfältig wie die Aufgaben, die sie übernehmen. Letztere reichen von der Freiwilligenrekrutierung bis hin zur „Seelsorge“ für die Fahrgäste.
Die kommunale Verwaltung ist für Engagierte eine wichtige Anlaufstelle bei Fragen und Unterstützungsbedarfen rund um das Thema Ehrenamt. Die Kümmerer*innen übernehmen z. B. Öffentlichkeits- und Verwaltungsarbeit, die Organisation von Räumlichkeiten und Fördermitteln und entlasten damit die Freiwilligen. Die Erfahrungen aus dem Projekt zeigen, dass es solche Kümmer*innen braucht, um die ehrenamtlichen Initiativen zu beraten und zu begleiten. Um ehrenamtsbasierte Mobilitätslösungen langfristig zu stärken, wurde ein regionales Kompetenzzentrum für Mobilität und Verkehr beim Regionalverband Ostwürttemberg aufgebaut. Hier werden lokale Mobilitätsinitiativen bei der Konzeption sowie dem Auf- und Ausbau der Mobilitätsangebote fachlich beraten.
Der Ländliche Raum sieht sich mit einem tiefgreifenden Veränderungsprozess konfrontiert. Um die Lebensqualität auch für die Zukunft zu erhalten, müssen passgenaue Lösungsansätze entwickelt werden. Dabei gilt es, verschiedene Herausforderungen zu bewältigen: Sei es die Nahversorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs zu sichern, oder die Betreuungs- und Pflegeangebote auszubauen. Sei es innovative und bedarfsgerechte Wohnformen zu implementieren, oder für zukunftsfähige Mobilität zu sorgen. Außerdem müssen die Attraktivität von Leben und Arbeiten auf dem Land hergestellt, eine erfolgreiche Integration von Zuwanderern geleistet und die Chancen der Digitalisierung genutzt werden.
Zunehmend wird deutlich, dass die Herausforderungen weder allein vom Markt noch allein durch die öffentliche Hand gemeistert werden können.
Eine Lösung muss her: Umfangreiche Aufgaben dieser Art können langfristig nur durch innovative und ganzheitliche Lösungsansätze gestaltet werden, bei denen alle gemeinsam an einem Strang ziehen:
Bürgerinnen und Bürger, Kommune und Kirche, Vereine und Unternehmen.
Das Projekt startete mit dem Ziel, die Lebensbedingungen für junge und alte Menschen in den Kommunen zu verbessern.
Dafür wurde in 4 Pilotkommunen und weiteren assoziierten Gemeinden erprobt, inwiefern eine Lösung in der Gründung von Bürgergenossenschaften liegen könnte.
Bürgergenossenschaften bieten ein ganzheitliches Konzept an, unter deren Dach soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aufgaben gebündelt werden können.
Eine solche gemeinschaftliche Lösung bietet die Chance das Landleben zukunftsfähig und lebenswert zu machen.
Soziokulturelles Zentrum Geithain
Das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) und das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) bilden das Kompetenzzentrum soziale Innovation (KomZ) zur Gestaltung des sozialen Wandels in Sachsen-Anhalt.
Das Projektdesign des Kompetenzzentrums hat das Ziel, die je eigenen Dynamiken der zwei Innovationsstränge, d.h. der sozial wirksamen Effekte und Initiativen einerseits und der technologisch erzeugten Neuerungen andererseits, zu Zwecken der Erschließung, Aufbereitung und perspektivischen Fortentwicklung von innovativen Ideen und Praxen zusammenzuführen. Diese Zusammenführung ist für eine nachhaltige Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels (controlled social change) im Land entscheidend. Ein solcher integraler Ansatz nimmt den im Leitfaden formulierten Gedanken auf, dass die Beobachtung und Steuerung des sozialen Wandels „im Einklang mit technischen und sozialen Innovationen“ erfolgen soll.
Durch das Bereitstellen integrierten Wissens werden Akteure in Wissenschaft und Wirtschaft, in Gesellschaft und Politik in die Lage versetzt, perspektivisch innovative Konzepte für die Gestaltung der sozialen Infrastrukturen in Sachsen-Anhalt zu entwickeln und umzusetzen. Dem trägt die Zusammensetzung unseres Bieterkonsortiums aus ZSH und dem Fraunhofer-Netzwerk mit den beiden Instituten IFF und IMWS an den Standorten Halle und Magdeburg in besonderer Weise Rechnung.
Ein Ausgangspunkt ist, dass soziale Probleme sowie die damit einhergehenden Herausforderungen mit technischen Innovationen alleine nicht gelöst werden können. Technische Innovationen gehen in der Regel mit sozialen Innovationen einher. Soziale Innovationen benötigen eine Aktivierung, Ermächtigung und Übertragung von Verantwortung. Eine wesentliche Bedingung dafür ist ein starkes bürgerschaftliches Engagement. Nur auf diese Weise können grundlegende Anforderungen von sozialen Innovationen wie eine Verbreitung und Etablierung erreicht werden. Wir folgen dabei dem grundlegenden Verständnis, dass soziale Innovation „gut für die Gesellschaft und ihre Mitglieder“ ist.
Die Themenfelder die das KomZ unter diesem Bezugsrahmen vereint und bearbeitet sind: Alter, Gesundheit, Arbeit und sozialer Zusammenhalt.
Das KomZ ist als exploratives Vorhaben über einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt und in eine einjährige Etablierungsphase und eine vierjährige Umsetzungsphase unterteilt.
In der Etablierungsphase werden die forschende Geschäftsstelle und entsprechende Arbeitsstrukturen etabliert, die Themenfelder Arbeit, Alter, Gesundheit und sozialer Zusammenhalt systematisiert und strukturiert und die Konzeption der Umsetzungsphase vorgenommen.
Die LEADER-Region "Tor zum Erzgebirge - Vision 2020" hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Ideenwettbewerb die regionalen ehrenamtlichen Strukturen zu stärken und die zivilgesellschaftliche Beteiligung zu aktivieren. Die Projektideen sollen innovativ, kreativ und nachhaltig sein und sich nach Möglichkeit an einem oder mehreren dieser Bereiche orientieren:
Die Vereine erhalten die Möglichkeit, durch ihre Projekte einen Mehrwert für ihre Mitglieder, die Kommune und die gesamte Region zu schaffen.
Das Regionalmanagement schreibt den Ideenwettbewerb für Vereine jährlich seit 2018 aus. Bewerben kann sich jeder eingetragene Verein, der gemeinnützig tätig ist und die Projektidee innerhalb der LEADER-Region umsetzen möchte. Als Preisgeld wird jährlich ein Gesamtbudget von 30.000 € ausgelobt. Damit werden 15 Projekte mit jeweils 2.000 € prämiert.
Die Vereine reichen eine Projektbeschreibung mit Hilfe eines Antragsformulars ein, welches aus 10 Fragen rund um die Projektidee besteht und zum jährlichen Aufruf auf der Homepage der Region unter www.tor-zum-erzgebirge.de zum Download angeboten wird. Jeder Verein darf sich nur mit einer Projektidee am Wettbewerb beteiligen. Die Auswahl der 15 besten Projekte für eine Prämierung erfolgt auf Grundlage einer Kriterienliste durch eine regionale Jury aus 5 Personen. Die Siegervereine werden im Rahmen einer Prämierungsfeier gewürdigt.
Der Allerhand e.V. arbeitet in Qualitz inklusiv und generationsübergreifend in einem offenen Werkstatthaus für freies gemeinsames Lernen.
Grundlage des gemeinsamen Arbeitens und Denkens ist die Idee, dass jede Person - egal wie alt sie ist oder wo sie herkommt - das Recht hat, schöpferisch zu arbeiten und sich frei zu bilden. Wir arbeiten stetig am Ausbau unseres Kursangebotes und anderer gemeinsamer Veranstaltungen und Aktivitäten.
In dem offenen Werkstatthaus gibt es seit November 2014 wöchentliche Angebote von Künstler*innen und anderen Fachleuten.
Holzbildhauerin, Mathematiker, Malerin, Graphikerin, Sänger*innen, Theatermenschen, Autor*innen und Bauer haben sich zusammengetan mit Tischler*innen, Schmieden, Rentner*innen, Lehrer*innen, IT-Spezialist, Qi-Gong-Lehrerin und Sozialpädagog*innen.
Gemeinsam organisieren sie imländlichsten Raum gemeinwesenorientiertes, niedrigschwelliges, vielfältiges Angebot kultureller Bildung für alle sozialen Schichten und Altersgruppen.
Bei regelmäßigen Treffen werden Themen und Ideen besprochen und aufgegriffen, um sie in Workshops, Vorträgen, Gesprächsrunden, Kinoabenden zu vertiefen. Wöchentlich finden regelmäßige Malzeiten, ein Chor, eine Mathewerkstatt, eine Schmiede, eine Holzwerkstatt und ein Bildhaukurs statt.
Zusätzlich werden wöchentliche kostenlose Angebote für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit regionalen Kooperationspartner*innen organisiert.
In unseren Angeboten begegnen sich Menschen. Sie schaffen und erleben gemeinsam durch Mittel und Methoden der Kunst und Kultur. Der Austausch, Abgleich und die Auseinandersetzung die dabei unwillkürlich passiert läuft über die Grenzen von Generationen, sozialen Schichten und politischen Einstellungen hinweg. Da die Menschen immer wieder aufeinandertreffen, kommt es zu Aushandlungsprozessen, tieferem gegenseitigem Verständnis und gemeinsamer Lösungsfindung. Auf diese Art ist unser Angebot auch immer Förderung der Demokratiefähigkeit.
Langfristiges Ziel der Vereinsarbeit ist es, diese Werkstatt auf dem Land nachhaltig als Alternative zu weit entfernten Angeboten zu etablieren. Ebenso soll sie kulturelle Bildung für Menschen aus sogenannten bildungsfernen Schichten finanziell und örtlich erreichbar machen. Hierfür wird auf Annäherungsarbeit mit der Gemeinde, den neuen und alten Landbewohner*innen und die Zusammenarbeit mit Partner*innen und Verbänden im näheren und weiteren Umkreis gesetzt.
Klein Leppin – ein Dorf macht Kultur
Kultur auf dem Dorf, da denkt jeder zuerst an Schützenfeste, Trachten, Erntedankfest, aber Hochkultur erwartet keiner auf dem Lande. Doch auch dort macht sie sich immer mehr breit. In der Prignitz, auf dem platten Land, irgendwo „In de Middle of Nüscht“, ist so eine kleine Oase erblüht. Das Dörfchen Klein Leppin in Brandenburg hat sich aufgemacht, diese Hochkultur für sich zu erobern und neu zu definieren. 2003 wurde hier der Verein FestLand e.V. gegründet und das Projekt „Dorf macht Oper“ ins Leben gerufen.
Initiiert durch den Klein Leppiner Musiker Steffen Tast, findet unter seiner musikalischen Leitung seither fast jedes Jahr eine neue Opernaufführung statt. Mit ins Boot holte er sich viele der 60 Einwohner*innen Klein Leppins, Schüler*innen und Lehrer*innen der umliegenden Schulen, die Gemeinde Plattenburg, die Kreismusikschule, aber auch viele Interessierte aus der ganzen Prignitz. Alles entstand aus dem Nichts – Bühnencrew, Chor, Orchester, Cateringteam, Sänger*innen ...
Im Klein Leppiner FestSpielHaus, einem unter der Leitung der langjährigen, engagierten Vorstandsvorsitzenden Christina Tast von den Klein Leppinern zum „Opernhaus“ umgebauten Schweinestall, kommen auch immer wieder die aktuellen Themen der Prignitzer*innen auf die Bühne. Ob nun Don Quichotte im Kampf gegen die Windräder oder auf Wanderschaft mit syrischen Flüchtlingen, die Kinder der Opernwerkstatt und des SommerKunstCamps auf den Spuren der Schöpfung und des Klimawandels oder Orpheus, durch die öffentliche Meinung der modernen Medien in die Unterwelt getrieben.
2020/21 widmet sich der Verein FestLand e.V. einem Rückkehrer, der in der Prignitz und der Gemeinde Plattenburg die Menschen polarisiert. Mit dem Themenjahr zum Wolf machen sich die Mitstreiter*innen des Vereins auf den Weg, seinen Spuren zu folgen. Schon immer hat der Wolf die Menschen, ihre Mythen und Geschichten, ihre Kunst und Literatur inspiriert. Immer wieder spiegelte sich hier die Ambivalenz im Verhältnis von Mensch und Wolf. Der Wolf, verehrt und bewundert – gehasst und gefürchtet.
Mit der Märchenoper „Das Rotkäppchen“ des russischen Komponisten César Cui unter der Regie von Mira Ebert startet das Themenjahr in Klein Leppin. Die Musik zur Oper „Das Rotkäppchen“ ist lediglich in einer Fassung für Solisten, Chor und Klavier überliefert. Doch aus den wenigen überlieferten Noten strahlt die Erfindungsgabe eines sehr besonderen und zu Unrecht vergessenen Komponisten. Um dem Stück den instrumentalen Glanz, die musikalische Farbpalette wiederzugeben, wird die Oper komplett neu instrumentiert. Somit wird die Wiederentdeckung von César Cui und seiner Märchenoper bei „Dorf macht Oper“ zu einer musikalischen Einzigartigkeit. Eine deutsche Erstaufführung und eine Welt-Uraufführung in einem.
In den Opernwerkstätten und im SommerKunstCamp setzen sich die Kinder der Region auf ihre eigene Weise mit dem Wolf auseinander: forschen dem Wolf und seinem Verhalten nach, fragen Expert*innen und schaffen Skulpturen, Geschichten, Comics und mehr. Mit dem Projekt „SchwatzFest“ wagen sich die Beteiligten an ein neues Format zwischen Aufklärung, Diskussion und Kunst.
Mit ihren Projekten schafft es der Verein seit vielen Jahren, die verschiedensten Akteur*innen zusammenzubringen, sie in der gemeinsamen Arbeit zu vereinen, Gemeinschaft und unerwartete Freundschaften, wie die zwischen der Rentnerin aus Klein Leppin und der japanischen Pianistin, zwischen der Köchin und der ukrainischen Studentin, zu ermöglichen. Künstler*innen finden einen Ort, an dem sie sich ausprobieren, eigene Projekte verwirklichen können. Die Prignitzer*innen sind dabei nicht nur die Zuschauer*innen, sondern die Macher*innen auf und hinter der Bühne. Kunst wird so zum Teil ihres Lebens, ihrer Kultur, ihrer Traditionen.
In der kleinen Ortschaft Welzin (Mecklenburg-Vorpommern, ca. 150 km nordwestlich von Berlin) hat unser Verein „Actiontouren – leben. lernen. e.V.“ ein über zwei Hektar großes, verwildertes Grundstück mit einem alten Gutshaus samt Feldsteinscheune gepachtet.
Nachdem wir dort in den vergangenen Jahren ein Feuchtbiotop, einen Gemüsegarten mit Streuobstwiese angelegt und das Grundstück mit bunten Bauwagen und Baumhäusern für actionreiche Sommerferien bewohnbar gemacht haben, ist das Gutshaus nun auf dem besten Wege, zu einer Ganzjahresunterkunft für Kinder und ihre Familien aus Städten, Land und Ländern und zu einer Umweltbildungsstätte für kleine Naturforscher und Entdeckerinnen ausgebaut zu werden.
Was bisher geschah
Möglichst viele Schritte der Planung und Sanierung des Gutshauses werden mit Kindern und deren Familien durchgeführt (jährlich nehmen ca. 200 Teilnehmende an unseren Angeboten teil). Experten verschiedener Gewerke begleiten – wo nötig – den Prozess des gemeinsamen Bauens. Unsere handlungsorientierte Pädagogik leiten Ansätze eines ganzheitlichen Lernens und eigenverantwortlich organisierten, gemeinsamen Lebens auf Zeit. Aktiv sind ehrenamtliche Vereinsmitglieder und andere Ehrenamtliche, die von der Idee des gemeinsamen Lebens, Lernens und Bauens begeistert sind, sowie Architekten und Pädagog*innen. Dieses Netzwerk engagierter Menschen aus mehreren Bundesländern ermöglicht eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Projektes.
Nachdem die Erhaltung der alten Bausubstanz des wunderschönen Fachwerk-Gutshauses Dank einer ersten große Baumaßnahme im Rahmen der europäischen LEADER-Förderung abgeschlossen werden konnte – es wurden die tragenden Mauern wiederhergestellt und Fenster eingesetzt, der Dachstuhl rekonstruiert und das Dach gedeckt – , werden nun diejenigen Bauabschnitte im Hause in Angriff genommen werden, die nicht von Ehrenamtlichen und im Rahmen unserer erlebnispädagogischen Arbeit mit Kindern und deren Familien durchgeführt werden dürfen.
Es geht um die Erschließung des Gutshauses mit Strom, Wasser, Abwasser sowie um die Heizungsversorgung. Und es werden zwei Dusch-/Waschräume und Toiletten sowie eine behindertengerechte Dusche/Toilette entstehen. Dabei wird soweit wie möglich auf regenerative Energien und die Zweitnutzung von Regenwasser gesetzt. Mit den beiden LEADER-Förderungen vergaben wir Bauaufträge an Handwerksbetriebe aus der Region im Gegenwert von rund 500.000 Euro.
So geht´s weiter:
Nach Abschluss dieser dringend erforderlichen Baumaßnahmen wird das Gutshaus so einfach wie möglich und so komfortabel wie nötig barrierefrei ausgestattet. Gemeinsam mit Kindern und ihren Familien werden sämtliche Renovierungsarbeiten (wie z.B. das Abschleifen der Holzdielen, die Innendämmung der Wände und der Einbau funktionaler Holzmöbel) durchgeführt, bis die schönen alten Räume für ihre neue Nutzung zur Verfügung stehen:
Eine geräumige Küche macht Lust auf Selbstverpflegung. Der angrenzende Speiseraum bietet 30 Kindern und ihren ehrenamtlichen Leiter*innen Platz für gemeinsame Mahlzeiten.
Zwei Seminarräume und eine Bibliothek stehen für Gruppenarbeiten zur Verfügung. Die Sanitäranlage ermöglicht das Waschen nach einem actionreichen Tag auf dem Gelände (mit Gartenarbeit und Obsternte, Klettergarten und Lagerfeuer) und in der landschaftlich reizvollen Umgebung (mit Kanu-Touren, Schwimmen, Radfahren und Besuch beim Bio-Bauern).
Nach der Sanierung nutzen wir den Kinder- und Familienhof Welzin auch weiterhin für eigene erlebnispädagogische Projekte und stellen ihn selbstverständlich anderen Nutzern im Rahmen unserer Satzung (z. B. Schulen, Berufsschulen, Vereinen und gemeinnützigen Organisationen) für ihre Projekte zur Verfügung. Zusammen mit allen interessierten Nutzergruppen werden Außenarbeiten auf dem Grundstück abgeschlossen und das Grundstück (Garten, Streuobstwiese etc.) nachhaltig „bewirtschaftet“. Der Weg zu diesen Zielen ist das Programm unseres Vereins für die nächsten Jahre. Gemeinsam mit Menschen aus Berlin, Hamburg und der Umgebung von Welzin wird das Projekt Stück um Stück in die Tat umgesetzt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen nach Welzin und finden dort eine einladende, anregende, sinnstiftende Baustelle. Seit neuestem nehmen auch jugendliche unbegleitete Geflüchtete an unseren Angeboten teil und bereichern unsere interkulturelle und intergenerative pädagogische Arbeit vor Ort, die sich ausschließlich der ehrenamtlichen Arbeit vieler hochengagierte Mitarbeiter*innen rund um den Verein „Actiontouren“ verdankt.
Über uns: Actiontouren – leben.lernen. e.V.
Seit 2004 arbeiten wir ehrenamtlich mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Der ursprünglich losen Kooperation dreier evangelischer Kirchen-gemeinden gaben wir im September 2008 eine feste Struktur durch Gründung eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins, der erlebnisorientierte Reisen und weitere Aktionen anbietet, damit die Teilnehmenden Selbstbewusstsein, Sozialkompetenzen und neue Handlungsspielräume in der Gestaltung von Alltags- und Konfliktsituationen gewinnen, aber auch Kreativität in künstlerischen und handwerklichen Bereichen ausbilden und einen sinnvollen Umgang mit der Natur, der Zeit und anderen Ressourcen lernen. Darüber hinaus machen wir Kinder und Jugendliche mit einer Lebenshaltung vertraut, die Offenheit und Toleranz, Wahrhaftigkeit und Mut als grundlegend ansieht.
2010 haben wir den Gutshof in Welzin entdeckt und konzentrieren uns mit unseren pädagogischen Angeboten auf die notwendigen Arbeiten an Hof und Haus. Viele Kinder und ihre Familien erleben hier die Nachhaltigkeit ihrer Unternehmungen zum Wiederaufbau dieses wunderschönen Anwesens und entwickeln über die Jahre eine besondere Nähe zu diesem mit ihrer Hilfe so liebevoll gestalteten Ort.
Unsere Arbeit stößt mittlerweile auch auf positive Resonanz und viel Unterstützung im Dorf Welzin und Umgebung. Über die Jahre nehmen immer mehr Kinder und Jugendliche aus der Region an unseren Angeboten teil. Gute Kontakte zur Gemeinde Passow, den naheliegenden Städten Lübz und Goldberg sowie dortigen sozialen Trägern und Kirchgemeinden sind etabliert. Gemeinsam feiern wir das jährliche Dorffest rund um das Gutshaus.
2019 fand im alten Welziner Dorfgemeinschaftshaus erstmals der „Welziner Kultursommer“ statt, an dem sich unser Verein maßgeblich beteiligte.
In diesem Sommer verlagerte sich das Programm des Kultursommers coronabedingt auf eine Open Air-Bühne vor dem Gutshaus. Zu jedem der 12 Abendprogramme kamen durchschnittlich 140 BesucherInnen aus Welzin, Passow und der weiteren Umgebung.
Posa, das sind engagierte Menschen und ein historischer Ort mit vielfältigen Potenzial. Mit der Vision, das Arial zu entwickeln und kulturell zu bespielen, hat sich im Jahre 2013 der Verein gegründet. Schritt für Schritt werden seither die alten Gebäude verschiedener Bauzeiten renoviert, umgenutzt und mit neuem Leben gefüllt. Posa zeigt einen Weg auf, wie Leerstand mit Hilfe von zivilgesellschaftlichen Engagement, nachhaltig und auf kreative Weise genutzt werden kann.
Es sind Orte für Kunst und Handwerk sowie Wohn- und Gewerberäume für die ehrenamtlich agierenden Vereinsmitglieder entstanden. Der Verein selbst betreibt eine Siebdruckwerkstatt sowie die Dunkelkammer und pflegt die umliegenden Streuobstwiesen. Mit Kulturveranstaltungen, historischen Führungen und Workshop-Angeboten im Kreativ- und Umweltbereich möchte Posa ein Ort des Austauschs sein und lädt Besucher/Innen und Kreative ein, den vielfältigen Ort zu nutzen. Darüber wirkt Posa im Stadtraum selbst: Die von Leerstand geprägte Stadt im südlichen Burgenlandkreis wird durch künstlerische Zwischennutzungskonzepte bespielt. Durch Open Space Zeitz wurde die Stadt zur Praxis für Künstler aus Deutschland und anderen Ländern. Das Projekt ergänzte das Kulturprogramm des Posa e.V. durch eine interdisziplinäre Sommerakademie mit einem umfangreichen Rahmenprogramm als Plattform für Studierende, Professor*innen und Künstler*innen.
Seit Mai 2019 führen wir das Projekt KONNEX durch, das durch die Fördermaßnahme LandKULTUR des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für 2 Jahre und 8 Monate finanziert wird. Durch KONNEX fördern wir generationsübergreifende partizipative Vermittlungsarbeit für kulturelle Teilhabe in Zeitz. Durch das geschaffene Projektbüro auf Kloster Posa agieren wir als Vermittler und Ansprechpartner und bauen Kloster Posa als Kultur- und Bildungsstätte durch verschiedene Angebote weiter aus. Durch Veranstaltungsformate im Stadtraum wie Pecha Kucha Nächte, fördern wir den Dialog mit den Bürger_innen, um über die Entwicklungspotenziale und Chancen der Region zu sprechen. Die Potenziale des Stadtraums werden darüber hinaus auch künstlerisch durch die Stadtraumgallerie sichtbar gemacht. Durch die Entstehung von Wandgemälden, bei dessen Motivwahl die Bewohner_innen partizipieren, soll KONNEX als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Kultur agieren.
Das Verbundprojekt „ReKuTe – Partizipative Wissenschaft für Region, Kultur und Technik“ wird seit Juni 2018 durch das Land Niedersachsen und die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und hat zum Ziel, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in der Region Nord-West-Niedersachsen auszubauen.
Bis Februar 2021 wird sich die Universität Vechta zusammen mit der Jade Hochschule, der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden/Leer daran beteiligen, die Zivilgesellschaft durch innovative Ansätze und Methoden in wissenschaftliche Forschungsprojekte einzubinden. Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit wird stehen, Wissens- und Forschungsbedarfe aus der Region zu erkennen und Wege zu finden, Erkenntnisse durch die aktive Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure zu erarbeiten. Zusammen mit lokalen Initiativen und Vereinen, Kulturträgern, kommunalen Einrichtungen, Schüler- und Studierendengruppen, sowie interessierten BürgerInnen wird es in unterschiedlichen Pilotprojekten darum gehen, Antworten auf soziale und ökologische Probleme und Herausforderungen unserer Zeit zu finden: Wie ermöglicht man die kulturelle Teilhabe dementiell erkrankter Menschen? Wie lassen sich gesundheitliche Präventionsmaßnahmen durch technische Innovationen in den Lebensalltag von älteren Menschen integrieren? Welche Anforderungen und Bedürfnisse bestehen in der Region zu nachhaltigen Lebensweisen und dem Umgang mit ökologischen Problemen? Welche demografischen Herausforderungen gilt es in der Region zu meistern? Diese und andere Fragen sollen durch einen offenen Zugang zu Wissenschaft und interdisziplinäre Zugangsweisen beantwortet werden.
Anlaufstelle für den Austausch und die Kommunikation von Bedarfen sowie Ergebnissen in Form von Bürgerdialogen, Workshops und Konferenzen ist der Science Shop Vechta/Cloppenburg.
Das Netzwerk Zukunftsorte ist ein Zusammenschluss von Impulsorten, die die Möglichkeiten des kollaborativen Lebens und Arbeitens praktizieren, testen und weiterentwickeln. Im Zuge dessen beschäftigen wir uns täglich mit der Beantwortung folgender Fragen:
Wie verwandle ich Leerstand in einen zukunftsfähigen Ort zum Wohnen und Arbeiten auf dem Land? Wie finde ich die richtigen Akteure und Mitstreiter? Wie binde ich Ort und Region ein?
Was wir lernen, wollen wir nicht für uns behalten, sondern an möglichst viele Interessierte weiter geben.
Das geht besser
So gut es Deutschland geht, es gibt auch gesellschaftliche Probleme.
Und diese lassen sich teils geografisch verorten: Auf der einen Seite haben wir übervolle Städte mit überteuerten Mieten, Wohnungsmangel, hohen Feinstaubwerten, zu wenig Kitaplätzen und sozialen Brennpunkten. Andernorts sehen wir ländliche Regionen, deren Orten es oft an Infrastruktur und sozialen Treffpunkten fehlt, die überaltern und/oder an massivem Fachkräftemangel leiden. Das Auseinanderklaffen der Lebensrealitäten von Stadt und Land fördert rechtspopulistische Tendenzen, gefährdet gar die Demokratie. Doch was, wenn sich das Beste von Stadt und Land miteinander verbinden ließe?
Stadtkultur trifft Landpotenzial
Es gibt viele Städter, die sich für das Leben auf dem Land interessieren. Sie sehen die Vorzüge eines Lebens in der Natur mit Raum für eigene Ideen. Doch scheuen sie oft die Abgeschiedenheit, die fehlende Infrastruktur und das Fehlen Gleichgesinnter.
Das muss nicht so sein! Denn es gibt bereits Beispiele dafür, dass sich das Beste aus beiden Welten miteinander verbinden lässt – Zukunftsorte, welche die lebendigen sozialen Netzwerke der Stadt mit den gestalterischen Freiräumen des Landes verbinden, kreatives Unternehmertum mit verbindlichen Dorfstrukturen, digitale Arbeitskultur mit idyllischer Natur und handfestem Zupacken.
Diese Zukunftsorte sind wir!
Vernetzte Zukunftsorte
Wir sind das Netzwerk dieser Zukunftsorte, welche das Leben auf dem Land mit digitaler Arbeitskultur verbinden: Coworking im ehemaligen Landhotel, genossenschaftliche Wohn- und Gewerbeprojekte auf dem Gutshof, Kunst, Kultur und Kulinarik im Plattenbau – so verschieden diese Orte sind, uns eint das Wissen um die Chancen der Digitalisierung auf dem Land. Deren größtes Potenzial liegt unserer Erfahrung nach in der Möglichkeit des ortsunabhängigen und kollaborativen Arbeitens sowie im Aufbau offener und lebendiger sozialer Räume vor Ort.
Das Netzwerk Zukunftsorte hat sich zusammengefunden um diese Expertise zu bündeln und weiterzugeben. Sei es an kommunale Vertreter, die sich einen Zukunftsort in ihrer Gemeinde wünschen, oder an Initiativen und Macher, die selbst einen solchen Ort aufbauen wollen. Denn wir sind überzeugt: Das Land braucht mehr als neue Straßen und Breitbandanbindung: es braucht Unterstützung für Menschen mit Energie und Ideen, die Lust haben, etwas Neues aufzubauen, dass allen nützt!
Best Practice? Next Practice!
Software-Entwickler, Politikerinnen, Handwerker, Fab-Lab-Betreiberinnen, Kultur-Experten, Prozessgestalter, Programmiererinnen, Designerinnen, Unternehmensberater … Das Wissen der Zukunftsort-Akteure ist breit gefächert, doch was uns wirklich besonders macht, ist unsere Praxiserfahrung. Wir verlassen uns nicht auf erprobte Konzepte, sondern testen vor Ort, was funktioniert.
Wie baue ich einen zukunftsfähigen Ort zum Leben und Arbeiten auf? Wie finde ich die richtigen Akteure und Mitstreiter? Wie binde ich Ort und Region ein? Welche Art von Projekt passt zu welchem Ort? Wie kann ich selbst fehlende Infrastruktur entwickeln? Welche Art von (Gewerbe-) Projekt passt zu welchem Ort? Wie kann ich selbst fehlende Infrastruktur entwickeln? Welche Möglichkeiten gibt es im Denkmalschutz?
Darum bauen wir eine Wissensplattform, in der alle voneinander lernen und sich inspirieren können. Denn wir wissen: in der Crowd ist man schlauer als allein!
DAS LEBEN KANN SO EINFACH SEIN …
… wenn Nachbarn verlässliche Menschen sind.
… wenn die Kinder immer einen Ansprechpartner haben.
… wenn die Tiere und der Garten gemeinsam gepflegt werden.
… wenn Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen.
… wenn wir gemeinsam die Feste feiern, wie sie fallen.
… wenn wir Aufgaben teilen und die Ressourcen schonen.
… wenn wir die Vielfalt der Anschauungen, Meinungen, Lebenserfahrungen respektieren und uns in der Auseinandersetzung damit selbst erkennen.
Wir wollen mit unseren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Kompetenzen unser Miteinander bunt gestalten und mit unserem Wohnprojekt die Grundlage für ein gemeinschaftliches, generationenübergreifendes, sozial gemischtes und interkulturelles Wohnen für ca. 25 - 30 Erwachsene + Kinder und Jugendliche schaffen. Das Wohnprojekt ist offen für die verschiedensten Lebensmodelle der heutigen Zeit; für Menschen, die bewusst eine Gemeinschaft suchen, um sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Diese Vielfalt setzt gegenseitige Toleranz und höchste Wertschätzung voraus. Zusammenhalt in der Gruppe ist dabei genauso wichtig, wie Eigenständigkeit und Selbstbestimmung.
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die das generationenübergreifende Wohn-, und Lebensprojekt Hausland realisieren wollen. Dazu haben wir im Coburger Stadtteil Scheuerfeld einen ehemaligen Bauernhof mit ca. 8.000 m² Grundstück zur Realisierung unserer Wohnzukunft erworben. Hier gibt es die Möglichkeit sowohl im Bestand als auch Neu zu bauen und viel Platz für Entfaltung und Kreativität. Die aktuelle Planung beinhaltet 17 Wohneinheiten unterschiedlicher Größen und Gemeinschaftsflächen, die im Bestandsgebäude umgesetzt werden sollen. Um das soziale Miteinander auch in das Quartier hinein zu tragen, haben wir zusätzlich einen gemeinnützigen Verein gegründet.
Der Marienhof ist der Öko-Bauernhof der Evangelischen Stiftung Neinstedt (ESN). Er liegt am Ortsrand des inklusiven Dorfes Neinstedt und umfasst neben Stallungen, einen Wohnbereich für Menschen mit Behinderungen. Diese arbeiten zum Teil als Beschäftigte der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM). Die barrierefreie Erreichbarkeit des Marienhofes und des benachbarten Naturschutz- und Wandergebietes „Teufelsmauer“ war unzureichend. Dies beeinträchtigte die Inklusion und die touristische Erschließung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Mit Hilfe der barrierefreien Fußgängerbrücke sollten die Inklusion und touristische Erschließung des Marienhofes und der Teufelsmauer gefördert werden. Zudem standen die Schaffung und nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung im Marienhof im Fokus. Damit sollten der Marienhof als inklusiver, generationsübergreifender Treffpunkt gestärkt werden und Touristen insbesondere an die Inklusion sowie die nachhaltige, ökologische Land- und Viehwirtschaft herangeführt werden.
Die Projektidee entstand während eines internen Brainstormingprozesses zur strategischen Entwicklung des Marienhofes in der ESN. Die Fußgängerbrücke war ein erstes Hauptziel des Gesamtvorhabens.
Die Projektumsetzung erfolgte vom 01.08.2017 bis zum 31.10.2018. Während des Projektes wurde die barrierefreie Brücke in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma unter Beachtung der genehmigungsrechtlichen Inhalte geplant und umgesetzt. Die verbesserte Erreichbarkeit förderte die Weiterentwicklung des Marienhofes: Ein größerer Hofladen sowie ein Hofcafé mit Bäckerei wurden eröffnet. Ein inklusiver Treff- und Begegnungsort entstand. Zusätzlich wurde die Nahversorgung in der ländlichen Harzregion verbessert.
Mit der Fußgängerbrücke wurden die Gemeinschaft, das Zusammenleben und die Inklusion im Dorf/ Region herausragend gefördert. Inklusion wird hier erlebbar, indem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen im Marienhof tätig sind, mitwirken und diesen in der Freizeit besuchen. Die Impulsgebung des Projektes initiierte Folgeprojekte, wie die Imkerei, mobile Mosterei, den Gemüseanbau sowie Kooperationen mit regionalen Erzeugern. Mit der zunehmenden Themenvielfalt wurden weitere Zielgruppen erschlossen.
Neben neuen Betriebszweigen entstanden ein Außenterrasse mit Holzbackofen und ein Streichelgehege. Mit dem ersten Abschnitt der inklusiven, generationsübergreifenden Naturerlebnisspiellandschaft „Engelsmühle“ entstehen derzeit Spielstationen, die die Interaktion der NutzerInnen fördern. Für den geplanten Ausbau des Dachgeschosses, u. A. zum „Raum der Begegnung“ mit einer Personanaufzuganlage und die Personalstelle eines ErlebnisGestalters wurden weitere ESF-Fördermittel beantragt. Diese Folgeprojekte sollen die Weiterentwicklung des Marienhofes zum generationsübergreifenden, inklusiven Treffpunkt fördern. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sowie des ehrenamtlichen Engagements stehen dabei im Fokus.
Wir verbessern mit dem Projekt ländliches Lebenszentrum die öffentliche Daseinsvorsorge und steigern die Lebensqualität der Menschen über gezielte Angebote in den Grundbedürfnisse. Der Versorgungs-Radius umfasst 15 km mit 18 Ortschaften in denen ca. 28 000 Menschen wohnen. Die Region ist seit drei Jahren von starkem Zuzug geprägt.
Die Angebote im LTM sind generationenübergreifend, mit KITA, Seniorentagesstätte, Regionalladen mit Begegnungsstätte, ärztliche Versorgung: Allgemein Medizin, Neurologie/Psychiatrie, Zahnarzt, Ergo- Physiotherapie und barrierefreies Wohnen. Eine Frischküche versorgt die umliegenden KITAs, die Senioren, örtliche Tagesessen mit ca. 300 Essen.
Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und sportliche Begegnung laden regional ein und fördern die dörflichen Gemeinschaften mit ihren wachsenden sich verjüngenden Generationen. Der Aufbau eines koordinierten Ehrenamtsnetzwerkes wird zukünftig in den Dörfern häusliche Besuchsdienste organisieren.
Passfähige logistische Lösungen für den ländlichen Raum bilden eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliche Aktivitäten. Geringe oder schwankende Mengen und weite Entfernungen machen den Transport durch einzelne Unternehmen jedoch oft unrentabel und ökologisch fragwürdig. Insbesondere regionale Lebensmittel stellen zudem spezielle Anforderungen an logistische Lösungen, z.B. Gewährleistung von Frische, geschlossene Kühlkette, Hygienemaßnahmen.
Zahlreiche private und öffentliche Initiativen entwickeln daher bereits Lösungen für die nachhaltige regionale Versorgung auf dem Land. Digitale Instrumente bergen Potenziale für eine Steigerung der Effizienz logistischer Lösungen (ibs. durch die transparente Bündelung der Bedarfe mehrerer Unternehmen und die bessere Auslastung von Fahrten, die „sowieso“ stattfinden). Doch welche Lösungen funktionieren wie, und unter welchen Bedingungen?
Ziele des Vorhabens
Die Systematisierung verschiedener mikrologistischer Lösungen und ihrer digitalen Elemente soll Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen eine Wissensbasis für entsprechende förderliche Maßnahmen liefern und den Akteuren in ländlichen Räumen eine Entscheidungsgrundlage für die Wahl geeigneter mikrologistischer Lösungen unter ihren spezifischen regionalen Bedingungen bieten.
Ergebnisse